Mittwoch, 24. Juni 2020

"Forum Jüdisches Leben" unterzeichnet Vereinbarung

Mit einer gemeinsamen Vereinbarung ist heute Nachmittag das "Forum zur Förderung des Jüdischen Lebens im Land Bremen" gestartet. Die Schirmherren des Forums, Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff und der Präsident des Senats, Dr. Andreas Bovenschulte, unterzeichneten das Dokument im Anschluss an die Auftaktsitzung. In der Vereinbarung verpflichtet sich das Forum unter anderem, "das jüdische Leben im Land Bremen und dessen Sichtbarkeit im Alltag zu fördern, insbesondere durch Projekte, Veranstaltungen oder Ausstellungen in den Bereichen Bildung, Kultur, Erinnerungsarbeit".

Präsident Imhoff. "Erinnern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Für die Gedenken an die Pogromnacht am 9. November wird die Bremische Bürgerschaft ein neues Konzept entwickeln. Unser Ziel muss es sein, auch jüngere Menschen zu erreichen. Und wir stehen vor der Herausforderung, wie wir damit umgehen, dass immer weniger Zeitzeugen persönlich von ihren Erfahrungen berichten können." 

Imhoff regte außerdem an, dass Bremen - möglicherweise gemeinsam mit Niedersachsen - eine RIAS-Meldestelle einrichtet. Damit werden antisemitische Übergriffe und Angriffe (auch im niedrigschwelligen Bereich unterhalb einer Straftat) dokumentiert. "Mehrere Bundesländer haben bereits eine regionale Meldestelle. Dadurch wurden mehr antisemitische Vorfälle öffentlich, die der Polizei noch gar nicht bekannt waren." 

Präsident Bovenschulte: "Im Kampf gegen Antisemitismus sind Präventions- und Aufklärungsarbeit in den Schulen, bei der Polizei, bei Richtern und Staatsanwälten, bei Menschen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, wichtig und unverzichtbar. Aber jüdisches Leben darf nicht darauf reduziert werden. Es ist ein selbstverständlicher Teil der Vielfalt unserer Gesellschaft und dieses Forum soll dazu beitragen, es sichtbar zu machen und zu stärken.“

Dr. Grigori Pantijelew: „Mit dem Forum machen sich als Schirmherren der Präsident der Bremischen Bürgerschaft Frank Imhoff und der Präsident des Bremer Senats Andreas Bovenschulte stark und zeigen bundesweit ein klares Beispiel, dass es eine Stärke ist, den Fokus auf das Positive zu legen. Die Gemeinde vertraut darauf und erwartet die Vertiefung der Zusammenarbeit und eine spürbare Ausstrahlung in die Stadt.“

In den vergangenen Jahren hatte es bereits Treffen zum Austausch unter dem Motto "Forum jüdisches Leben im Land Bremen" gegeben. Diese Arbeit soll nun im Rahmen des neuen Forums mit zwei Treffen im Jahr fortgeführt werden, und damit einen festen Rahmen bekommen.

Hinweis an die Medien:

Die vollständige Vereinbarung des Forums können Sie unter folgendem Link herunterladen: https://www.bremische-buergerschaft.de/presse/Vereinbarung.pdf Fotos zum Download finden Sie unter diesem Link: https://www.bremische-buergerschaft.de/presse/Forum_1.Sitzung.zip