Mittwoch, 25. Mai 2022

Bürgerschafts-Delegation besucht Yad Vashem

Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff hat heute (25.5.) die Gedenkstätte Yad Vashem in der israelischen Hauptstadt Jerusalem besucht. In der "Halle der Erinnerung" legte er gemeinsam mit den Vizepräsidentinnen Antje Grotheer und Sülmez Dogan im Names des Parlaments einen Kranz im Gedenken an die Millionen Opfer der Shoa nieder. Der Besuch in Yad Vashem erfolgte im Rahmen einer Delegationsreise der Bremischen Bürgerschaft nach Haifa.

Im steht mit gesenktem Kopf vor einem niedergelegten Kranz neben der ewigen Flamme in der Halle der Erinnerung in Yad Vashem. Im Hintergrund stehen Sülmez Dogan und Antje Grotheer. Alle tragen dunkle Kleidung.

Kranzniederlegung in der "Halle der Erinnerung"

"Ganz gleich wie oft man schon an diesem Ort war: Yad Vashem lässt einen betäubt zurück. Betäubt von Fassungslosigkeit, Wut und Trauer angesichts des Bösen, das aus nationalsozialistischer Verachtung gegenüber jüdischem Leben stattgefunden hat", so Imhoff nach seinem Besuch. "Sechs Millionen Jüd:innen sind im Holocaust ausgelöscht worden. Ihre Namen aber nicht. Yad Vashem erinnert an die vielen Opfer. Und diese Erinnerung ist niemals abgeschlossen."

Traditionell besuchen die Mitglieder des Bürgerschaftsvorstandes und Vertreter:innen der Parlamentsfraktionen einmal pro Wahlperiode Bremens Partnerstadt Haifa und weitere Orte in Israel.

Bereits am Montag war die Delegation in Tel Aviv mit der deutschen Botschafterin Susanne Wasum-Rainer zusammengetroffen und hatte am Dienstag das palästinensische Flüchtlingscamp Shu'fat in Ost-Jerusalem besucht. Für den morgigen Tag ist ein Treffen mit Haifas Bürgermeisterin Einat Kalisch-Rotem und ein Besuch der Hilfsorganisation AMCHA geplant. AMCHA bietet Holocaust-Überlebenden psychotherapeutische Hilfe zur Bewältigung ihrer Traumata. Oft können aktuelle Ereignisse diese lang zurückliegenden Erfahrungen wieder hervorrufen.

Imhoff: "Das ‚Nie wieder‘, das wir uns nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur geschworen haben, ist nicht nur eine Absichtserklärung: Es gilt für heute und es gilt für morgen. Es ist vor allem die Verantwortung Deutschlands, alles dafür zu tun, Antisemitismus, Hass und Hetze im Netz und im Alltag mit allen Mitteln zu bekämpfen."