Freitag, 24. Juni 2022

Gedenken an die Opfer von Murat

Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff hat heute (26.6.) an der jährlichen Gedenkfeier im französischen Murat für die von dort im Zweiten Weltkrieg verschleppten Männer teilgenommen. Am Mahnmal im Ort legte Imhoff einen Kranz nieder. "Die DNA Ihrer Stadt wurde brutal verändert. Nichts war wie zuvor. Die deutschen Verbrechen haben menschliche, kulturelle und soziale Leerstellen gerissen, die sich nie wieder schließen lassen. Sie wirken nach - für immer", so Imhoff.

Imhoff steht umgeben von Fahnenträgern im Freien.

Imhoff bei der Gedenkfeier in Murat

Murat war am 24. Juni 1944 Opfer einer sogenannten „Vergeltungsmaßnahme“ der deutschen Wehrmacht geworden: 115 Männer wurden damals nach Deutschland deportiert und mussten insbesondere am Bunker Valentin Zwangsarbeit leisten. Nur 34 von ihnen kehrten nach Kriegsende zurück nach Murat.

Imhoff bekräftigte in seiner Ansprache den Wunsch, den vor der Corona-Pandemie gestarteten Jugendaustausch zwischen Murat und Bremen fortzusetzen. Die neue Generation könne auf dem aufbauen, was die Kinder und Enkel der seinerzeit Deportierten begonnen hätten: "Damals nach Kriegsende vor 77 Jahren hätte sich das niemand vorstellen können, dass wir – Menschen aus Murat und Bremen – heute hier zusammenstehen würden. Vertrauen und Freundschaft fallen aber nicht vom Himmel. Sondern es hat auch in Murat und Bremen Menschen gebraucht, die diese Aufgabe als ihre begreifen."