Dienstag, 18. Oktober 2022

Antrittsbesuch des norwegischen Botschafters

Bürgerschaftsvizepräsidentin Sülmez Dogan konnte heute (18.10.) den Botschafter des Königreichs Norwegen in Berlin, Torgeir Larsen, zum Antrittsbesuch im Parlamentsgebäude begrüßen. Für Larsen, der diese Position erst seit Anfang Mai dieses Jahres bekleidet, war es der erste Besuch in der Hansestadt. Begleitet wurde der Norweger von Botschaftsrat Jon Hansen und Honorarkonsul Hans-Christian Specht.

Torgei Larsen sitzt am Besprechungstisch im Präsidentenzimmer und trägt sich in das Gästebuch ein. Hinter ihm stehen nebeneinander Jon Hansen, Hans-Christian Specht und Sülmez Dogan. Alle schauen freundlich in die Kamera.

v.l.n.r.: Jon Hansen, Hans-Christian Specht, Torgeir Larsen und Sülmez Dogan

Es sei sein erster Besuch in der Stadt Bremen, aber nicht im Bundesland, wusste der Botschafter zu Beginn des Gesprächs zu berichten. Seine Zeit bei der Marine habe ihn in den 80er Jahren schon einmal nach Bremerhaven geführt.

Hauptgrund für Larsens Besuch in Bremen ist die am Mittwoch beginnende "Hydrogen Technology Conference & Expo" in der Messe Bremen. Sie ist die wichtigste Konferenz und Ausstellung in Europa, die sich mit Technologien für die Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie beschäftigt. Das knapp einstündige Gespräch im Präsidentenzimmer drehte sich vorwiegend um Energie-Fragen, die angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine neue Dringlichkeit erlangt haben.

Über 96 Prozent des Energieverbrauchs seines Landes werde durch regenerative Energien gedeckt, vornehmlich durch Wasserkraft, so Larsen. Der Klimawandel in Form zunehmend trockener Sommer sorge in diesem Zusammenhang für Probleme: Die jetzt stark ansteigenden Strompreise würden Norwegen, das im Gegensatz zu etwa Deutschland in allen Bereichen auf Strom als Energiequelle setze, vor neue Herausforderungen stellen. In Norwegen werde nicht mit Gas oder Öl geheizt, sondern mit Strom. Der Anteil an E-Fahrzeugen im Land sei hoch, auch die Industrie benötige Strom.

Rund um den Krieg in der Ukraine wurden zudem sicherheitspolitische Aspekte erörtert. Der Botschafter begrüßte die Pläne, Schweden und Finnland in die NATO aufzunehmen - die Mitgliedschaft im Verteidigungsbündnis werde sich positiv auf die skandinavischen Länder auswirken. Die geographische Nähe zu Russland werde von der norwegischen Bevölkerung seit Kriegsbeginn mit Unbehagen gesehen. Es gebe breite Unterstützung für die Sanktionen gegen Russland, ebenso werde die Ukraine mittlerweile von Norwegen mit Waffen beliefert.