Antrittsbesuch des irakischen Botschafters
Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer konnte heute den Botschafter der Republik Irak, Lukman Abdulraheem A. Al-Faily, zum Antrittsbesuch im Parlamentsgebäude am Marktplatz begrüßen. Für den Botschafter, der sein Heimatland seit September 2021 in Berlin repräsentiert, war es der erste Besuch in der Hansestadt. Zuvor war er unter anderem als Botschafter in Japan und den USA tätig.
Der Auftakt des einstündigen Gesprächs wurde von der politischen Entwicklung im Irak bestimmt. Sein Land sei immer noch dabei, sich nach Jahrzehnten der Diktatur als Demokratie zu etablieren, so Al-Faily. Zur Unterstützung dieses Prozesses sei nicht vorrangig Geld gefragt, der Irak profitiere mehr vom Erfahrungsschatz anderer Länder. Er selbst habe die Geschichte der Weimarer Republik intensiv studiert und zahlreiche Artikel über dieses lehrreiche Kapitel deutscher Geschichte verfasst.
Das Verhältnis zu Deutschland sei traditionell gut, berichtete der Botschafter, da Deutschland im Irak nie als Kolonial- oder Besatzungsmacht aufgetreten sei. Rund 400.000 Iraker:innen lebten derzeit in Deutschland, diesen wolle man gerne eine dauerhafte Perspektive in ihrer Heimat bieten.
Antje Grotheer schilderte am Beispiel Polens, wie herausfordernd es sei, eine Demokratie wehrhaft zu gestalten. Wenn eine Partei über Jahre rechtsstaatliche und demokratische Institutionen ausgehöhlt habe, lasse sich diese Entwicklung nur mühsam zurückdrehen.