Friday, 06. September 2024

Politik meets Betrieb: So verlief die gemeinsame Veranstaltung mit der Arbeitnehmerkammer

Am verganenen Donnerstag (5. September) diskutierten im Festsaal der Bremischen Bürgerschaft Expert:innen, Vertreter:innen der Arbeitnehmerkammer und der Unternehmensverbände Bremen und Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer über Demokratie und betriebliche Mitbestimmung.

Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer diskutiert mit Expert:innen über betriebliche Mitbestimmung und Demokratie.

Zur gemeinsamen Diskussionsveranstaltung mit der Arbeitnehmerkammer Bremen kamen rund 150 Menschen zusammen. Die Veranstaltung thematisierte die Bedeutung der betrieblichen Mitbestimmung für das politische Engagement und die Demokratie. Unter den Expert:innen und betrieblichen sowie politischen Vertreter:innen aus Bremen waren Elke Heyduck (Geschäftsführerin der Arbeitnehmerkammer), Dr. Martina Zandonelle (Wiener Foresight-Institut), Dr. Johannes Kieß (stellvertretender Direktor des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts für Demokratieforschung der Universität Leipzig), Ralf Wilke (Betriebsrat bei Mercedes-Benz) und Cornelius Neumann-Redlin (Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände im Lande Bremen).

Sie tauschten sich vor dem Hintergrund der jüngsten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen darüber aus, wie demokratische Prozesse am Arbeitsplatz zur Stabilisierung der Demokratie beitragen können. Zudem belegen aktuelle Studien aus Deutschland und Österreich, dass Mitbestimmung im Betrieb das politische Interesse und die Wahlbereitschaft von Beschäftigten deutlich erhöht.

Nach einer Keynote von Martina Zandonelle (Projektleiterin des "Österreichischen Demokratie Monitors" zum Thema "Soziale Ungleichheit, Demokratie und die Rolle von betrieblicher Mitbestimmung" fand eine Paneldiskussion statt.

Die Bürgerschaftspräsidentin betonte die zentrale Rolle der Mitbestimmung für die Demokratie. „Mitarbeitende erleben hier ganz konkret, dass ihre Stimme zählt. Sie lernen, Kompromisse zu finden und ihre Interessen im Kollektiv zu vertreten“, erklärte sie. Vor dem Hintergrund der aktuellen Wahlergebnisse, die zunehmende gesellschaftliche Spaltungen offenbarten, sei diese Erfahrung von Aushandlung und Kompromiss besonders wertvoll, so Grotheer.

Auch Martina Zandonelle verwies auf die Relevanz von Mitbestimmungsmöglichkeiten innerhalb einer Demokratie: „Je mehr die Menschen mitbestimmen können, desto positiver stehen sie der Demokratie gegenüber."