Bürgerschaftspräsidentin besucht Odessa in der Ukraine
Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer hat am vergangenen Sonntag (27.10.) den Oblast und die Stadt Odessa besucht. Dort machte sie sich als erste Vertreterin der Bremer Politik ein Bild von der Situation vor Ort und von den zahlreichen Projekten, die durch die Hilfe des Landes Bremen, aber auch durch die Bremische Evangelische Kirche und die Zivilgesellschaft unterstützt werden.
Bremen hatte nach Beginn des russischen Angriffskrieges eine Solidaritätspartnerschaft mit der drittgrößten ukrainischen Stadt initiiert – mit dem klar formulierten Ziel eine dauerhafte Städtepartnerschaft zu etablieren. "Ich fand es wichtig, die Gelegenheit zu nutzen, auch persönlich vor Ort ein Zeichen der Solidarität zu setzen und zu zeigen, dass wir in Bremen und Bremerhaven an der Seite der Menschen im Gebiet Odessa stehen", sagt Grotheer über ihre Reise, die sie gemeinsam mit Vertretern der Bremischen Evangelischen Kirche und der Stiftung Solidarität Ukraine unternommen hat.
"Auf der Reise hatte ich Gelegenheit, mit dem Gouverneur der Region Odessa, aber auch mit vielen Bürger:innen in der Stadt zu sprechen – einer Stadt, die teilweise zerstört ist, und die unter ständiger Bedrohung weiterer Angriffe steht. Was das konkret bedeutet, haben wir am eigenen Leib erfahren, als während unseres Aufenthaltes einmal Alarm ausgelöst wurde", berichtet die Bürgerschaftspräsidentin. "Eine ältere Dame hat mir im Gespräch gesagt: ‚Man gewöhnt sich nicht an den Krieg, aber man lernt damit zu leben.‘ Das war ein beeindruckender Satz, der den Umgang der Menschen in Odessa mit der Situation gut beschreibt."
"Während meines Besuches konnte ich auch sehen, wie wichtig die Unterstützung ist, die in Bremen von einem breiten Bündnis aus Senat, Kirche und Zivilgesellschaft organisiert wird. So ist zum Beispiel ein Beatmungsgerät für Neugeborene nach Odessa geliefert worden, das am Tag nach seiner Auslieferung ein Leben gerettet hat. Wir durften das Frühchen sehen, das durch diese Hilfe noch am Leben ist. Auch dies ist ein Erlebnis, das ich in Erinnerung behalten werde."
"Für die Menschen vor Ort haben insbesondere die Kinder Priorität – und dass diese Bildung und eine gute Gesundheitsversorgung erhalten. Denn Kinder sind die Zukunft – das hört man in Odessa überall", sagt Grotheer abschließend und appelliert: "Ich bin mir sicher, dass das breite Bündnis aus Politik, Kirchen und Zivilgesellschaft auch weiterhin wertvolle Hilfe für die Menschen in der Region Odessa leisten wird und viele Bremer:innen und Bremerhavener:innen dafür gewinnt – zum Beispiel in naher Zukunft mit einer Weihnachtsaktion der Stiftung Solidarität Ukraine, bei der Beutel an verschiedenen Stellen abgeholt und für die Kinder in Odessa gefüllt werden können – und vor Weihnachten noch dort ankommen. Wie wichtig diese Hilfe ist und wie dankbar die Menschen sind, dass sie aus Bremen eine so breite Unterstützung erfahren, hat meine Reise mir eindrücklich vor Augen geführt."