Wednesday, 03. February 2016

Christian Weber: Sonntag gehört nicht dem Konsum

Bürgerschaftspräsident Christian Weber hat davor gewarnt, aus dem Sonntag einen verkappten Werktag zu machen. Er wisse sehr wohl, dass die modernen wirtschaftlichen und die sozialen Verhältnisse die Erwerbsarbeit auch an Sonntagen notwendig machen. Jedoch führe eine fortschreitende Ladenöffnung zu einer unnötigen Ökonomisierung aller Lebensbereiche und Veränderung der Gesellschaft. „Als Politiker, Gewerkschafter, Christ und Privatperson lehne ich verkaufsoffene Sonntage in Bremen über das bisher vereinbarte Maß hinaus entschieden ab“, erklärte Christian Weber. Er denke dabei vor allem an die betroffenen Beschäftigten. Eine Freigabe der Ladenöffnung werde vor allem auf dem Rücken von Frauen und Müttern ausgetragen, weil im Einzelhandel überdurchschnittlich viele Arbeitnehmerinnen tätig seien. Eine Gesellschaft, in der es einigermaßen human und solidarisch zugehen solle, brauche den siebten Wochentag zum Innehalten und zur Entschleunigung. „Der Sonntag gehört nicht dem Konsum; er gehört der Familie, der Freundschaft, der Nachbarschaft, den sozialen Kontakten – und vielleicht auch dem ehrenamtlichen Engagement, das mit Geld nicht zu bezahlen ist.“