Die Ermittlung: Peter Weiss verbindet Theater - Bürgerschaft
Im 100. Geburtsjahr des bedeutenden Dramatikers Peter Weiss, der in seinen Werken die Juden-Vernichtung zum großen Thema machte, wird im Haus der Bürgerschaft sein Dokumentarstück „Die Ermittlung“ aufgeführt. Dabei handelt es sich um eine öffentliche Lesung und ein Kooperationsprojekt des Theater Bremen und der Bremischen Bürgerschaft. Mit „Die Ermittlung“ setzte Weiss vor fünf Jahrzehnten dem Frankfurter Auschwitz-Prozess ein literarisches Denkmal, gleichzeitig unterstrich er damit sein politisches Engagement, indem er beispielsweise die NS-Täter von damals als die gesellschaftlich anerkannten Leistungsträger von 1965 aufdeckte. In „Die Ermittlung“ werden Schauspieler/innen, Politiker/innen und Bürger/innen am 10. März um 19.00 Uhr gemeinsam im Plenarsaal lesen. In einem Pressegespräch am
Montag, 15. Februar 2016, 11.00 Uhr, im Haus der Bürgerschaft
möchten Intendant Prof. Michael Börgerding, die Leitende Dramaturgin Simone Sterr und Bürgerschaftspräsident Christian Weber über „Die Ermittlung“ informieren. Medienvertreter sind herzlich eingeladen.
Hintergrund: Peter Weiss wird am 8. November 1916 in Nowawes (Neubabelsberg) bei Berlin geboren. Seine Eltern, der Vater ist Jude, entschließen sich 1919 nach Bremen umzuziehen. Sie betreiben die Textilhandlung Hoppe, Weiss & Co.. Im März 1935 emigriert die Familie nach England. Für sein Hauptwerk „Ästhetik des Widerstands“, eine Roman-Trilogie, erhält Weiss 1982 den Bremer Literaturpreis. Ein Zitat des Kritikers Marcel Reich-Ranicki: „Peter Weiss schrieb über den Ort, für den er bestimmt war und dem er entkommen ist – er schrieb über Auschwitz.“