Donnerstag, 24. März 2016

Christian Weber dankt Muslimen und warnt vor Stigmatisierung

 

Bürgerschaftspräsident Christian Weber hat die im Land Bremen lebenden Muslime für ihr gesellschaftliches Engagement, ihre Flüchtlingshilfe und für ihren Beitrag, den sie für ein friedliches Zusammenleben leisten, gedankt. Gleichzeitig betont er: „Jeder soll sich bei uns zu seiner Religion bekennen, sie leben dürfen, aber ihre Inhalte auch kritisch zu überprüfen vermögen - und schließlich offen und respektvoll sein für andere Glaubensrichtungen.“ Der Präsident hält die Gästerede während der Gedenkveranstaltung zu Ehren der Geburt des Propheten Mohammed, die die Islamische Föderation organisiert. Zur Feier am Sonntag werden mehrere Tausend Muslime in der ÖVB-Arena erwartet.

Der Islam, so Christian Weber, habe es in der öffentlichen Meinung in Deutschland und Europa nicht leicht. Der selbsternannte „Islamische Staat“ in Form von erodierenden Terrorbanden sorge dafür, dass zwischen Religion und Radikalisierung häufig nicht mehr getrennt und differenziert werde. Das sei unzulässig und fatal. „In diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig, genau hinzuschauen und klar Position zu beziehen: gegen Terror und Krieg, gegen ISIS oder Daesch, aber eben auch gegen die Stigmatisierung von Muslimen.“ Weber erinnert daran, dass Bremen schon vor einiger Zeit einen Staatsvertrag mit den Vertretern der muslimischen Gemeinden geschlossen hätte. Darin seien ihre Rechte im Zwei-Städte-Staat ergänzend zum Grundgesetz, das die Religionsfreiheit garantiert, festgeschrieben. „Dieser Staatsvertrag setzt Zeichen von Integrationsbereitschaft und Integrationsfähigkeit.“ 

Im Namen einer Religion würden derzeit viel Unheil und Barbarei angerichtet, Kriege angezettelt und massenmörderische Attentate in Großstädten wie Paris, Istanbul und Brüssel vollzogen. Der Präsident erklärt während der Feier: „Wir akzeptieren keinen religiösen Fanatismus, dulden keinen Extremismus, Hass und Antisemitismus. Wir wollen mit Ihnen gemeinsam, Islamverbänden und Moscheegemeinden, gegen Terroristen und Gewaltsympathisanten vorgehen und unseren Rechtsstaat schützen und verteidigen, selbstverständlich unter Einschaltung der Strafverfolgungsbehörden, wo dies nötig ist.“ Dort, wo Respekt vor Vielfalt und vor Verschiedenartigkeit von Glauben und Kulturen einkehre und herrsche, hätten Hass und Gewalt auf Dauer eigentlich keine Chance.